Bewerbungs-Schreiben


Top oder Flop

Darüber gibt es tausend Seiten Literar von Doktor, Professor, Herr und Frau Besserwisser.
Dann noch zehntausend Links von und zu Gurus.
In der Praxis kommt es nur noch drauf an .... ist meine Bewerbung nach dem First-Check auf dem Stapel "Absagen" oder
auf dem Stapel "Einladen zum Vorstellungsgespräch".

Interview mit Personalprofi

Wir interviewten dazu einen Personalchef > Personaldirektor
mit xx-Jahren Erfahrung in verschiedenen Branchen




Was erwarten Sie von einem Bewerbungsschreiben ?

Zuerst mal, bitte keine SCHREIBFEHLER, das sieht schlimm aus und ist bei der heutigen Textkorrektur absolut unnötig. Dh. Wer solche Fehler macht ist schludrig, hastig und wird wohl auch so arbeiten = Absage.

Keine FORMFEHLER: Richtige Adresse, richtige Person anschreiben, auf richtige Stelle beziehen, Gruss und Name am Schluss, Datum, erwähnte Beilagen dran. Wenn da was fehlt = Absage.

Kein SALAT. Viele Leute meinen mit zig Tabellen, Wiederholungen,  Farben und verschiedenen Schriften, können sie punkten. Das Gegenteil ist der Fall. Das erwartet man nur von Layouter, Designer und Modeschöpfer.:-)

Nicht ZU LANGE, das führt zu Fehlern, Mssverständnissen und zu Leseangst. Die sagen ....oh Gott, das muss ich alles lesen - dann lieber gleich absagen.

Ein kleiner Fehler liegt doch drin, wenn der Lebenslauf sonst TOP ist?

Sorry, NEIN. Den First-Check machen selten die Chefs. In der Regel machen den die Sekretärin, Assistenten, manchmal Lehrlinge. Die sehen gar nicht, ob das Dossier sonst TOP ist. Wie gesagt - kaum zu glauben, aber 50% der BewerberInnen werden nach dem First-Check abgesagt.

Nicht zu lange, nicht zu kurz ? Wie meinen Sie das ?

Ja, das ist heikel. Wenn zu kurz, kommt man zwar beim First-Check leichter durch - aber beim Second-Check - beim künftgen Chef - wirkt das schnell mal mager. Vielleicht ein Satz mit dem grössten Highlight rein. Das verstehen die Leute vom First-Check und das macht die Chefin beim Second-Check gwundrig. Die Vorlage in Eurem JOB-Portal unter "BEWERBEN" ist OK.

Highlight? Was denn zum Beispiel?

Wenn zum Beispiel ein Bäcker mit spezieller Erfahrung für Dessertbuffets gesucht wird und die BewerberIn genau diese Erfahrung mitbringt, würd ich das schreiben. So in dem Stil: "Beim Arrangieren und Bereitstellen von Dessertbuffets habe ich 3 Jahre als Chef de ... in Kanada gearbeitet. Klingt doch sexy ? Oder, wenn ein Betonspezi gesucht wird ... Die gesuchte Erfahrung im Betonschneiden habe ich bei Firma xyz gelernt und dann für 3 Jahre als ..... angewendet. Wichtig: Nicht 3, 5, oder 10 solche Sätze. Das nimmt dem Highlight das Gewicht, verwirrt im Bewerbungsschreiben und gehört klar in den Lebenslauf.

Elektronisch oder per Post ?

Gute Frage: Elektronisch ist easy und bald überall akzeptiert. Aber elektronisch kann schnell was schief gehen. Ein Klick und weg ist das Mail... mit dem blöden Fehler... Wenn elektronisch, bitte zweimal checken.
Wenn die Firma deutlich wünscht "schriftlich", dann natürlich per Post.

Über das Bewerbungs-Portal bei der Firma, also dort auf immer registrieren ?

Die Firmen möchten das zwar zunehmend. Das lehne ich persönlich ab. Grund: Datenschutz, Vorbelastung... damas abgesagt...wieder absagen, alte Datengamellen etc. Und - jedes, wirklich jedes Online-Bewerberportal ist anders. Da gibts Knacknüsse vom ärgsten drunter. Unter 10 Minuten läuft da gar nichts; falls man beim Erfassen nicht raus fliegt. Und - man hat sich dann nur ein ein einziges mal bei einer Firma beworben.